Warum fällt es mir so schwer, neue Glaubenssätze in meinem Leben zu integrieren?
- annina münster
- 15. Feb.
- 2 Min. Lesezeit
Es kann herausfordernd sein, neue Glaubenssätze zu programmieren, weil unsere alten Überzeugungen tief in unserem Unterbewusstsein verankert sind.
Aus dem Coaching:
Eine liebe Klientin hatte lange den Glaubenssatz: „Ich bin nicht gut in sozialen Situationen.“
Sie glaubte, dass sie nicht interessant genug ist und andere sich nicht wirklich für sie interessieren. Deshalb mied sie Smalltalk, sprach wirklich nur, wenn sie konkret angesprochen wurde und fühlt sich in Gruppen unwohl.
Sie war traurig und fühlte sich oft allein, ausgeschlossen und langweilig. Deshalb wollte sie etwas an ihrer Situation ändern und beschloss, ihre Einstellung zu ändern zu: „Ich bin offen und knüpfe leicht Kontakte.“
Wunderbar und mutig, dass sie beschlossen hat, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen!
Sie merkte aber, dass ihr die Integration ihres neuen Glaubenssatzes im wahren Leben schwerfiel.
Warum ist es oft schwierig, neue Glaubenssätze im Leben zu integrieren?
Dein Gehirn liebt das Bekannte
🔹 Dein Unterbewusstsein ist darauf programmiert, Energie zu sparen und Routinen beizubehalten. Alte Glaubenssätze sind wie Autopilot-Programme, die immer wieder ablaufen. Z.B.: „Du bist halt schüchtern.“
Emotionale Verknüpfungen halten dich fest
🔹 Viele Glaubenssätze haben eine emotionale Ladung aus Kindheit oder prägenden Erfahrungen. Dein Gehirn speichert sie als Wahrheit, weil sie mit starken Gefühlen verbunden sind.
Dein Umfeld verstärkt alte Muster
🔹 Wenn dein Umfeld deine alten Glaubenssätze bestätigt (z. B.: „So bist du halt“), fällt es schwer, neue zu etablieren.
Dein Ego will dich beschützen
🔹 Dein Ego sieht Veränderung als Bedrohung und hält dich lieber in der Komfortzone. Neue Glaubenssätze fühlen sich anfangs unsicher an.
Fehlende Beweise für den neuen Glaubenssatz
🔹 Dein Verstand sucht nach Bestätigung für das, was er sowieso schon glaubt. Fehlen Beweise für die neue Überzeugung, fühlt sie sich falsch an.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, an Glaubenssätzen zu arbeiten:
Im Coaching bei einer kraftvollen und sehr emotionalen Familienaufstellung haben wir zusammen herausgefunden, dass es meiner Klientin schwerfällt, den neuen Glaubenssatz in ihrem Leben zu integrieren, weil Kindheitserfahrungen mit dem Satz: „Ich bin nicht gut in sozialen Situationen.“ verknüpft waren:
Sie war die Jüngste von drei Kindern und hatte zwei ältere Schwestern, die ihr natürlich in der Entwicklung voraus waren, körperlich und auch sprachlich.
Sie war immer die Kleinste, die sich gegen die beiden Älteren nicht durchsetzen konnte, weshalb sich in ihr die Überzeugung herausbildete, nicht gut in sozialen Situationen zu sein.
Außerdem gingen mit dem Glaubenssatz noch weitere Glaubenssätze einher, die sich gegenseitig förderten: „Meine Meinung ist unwichtig.“, „Ich kann das nicht, alle anderen sind besser als ich.“ und „Ich bin eh langweilig.“ waren einige von ihnen, die wir in der Aufstellung aufdecken konnten.
Durch die neuen Erkenntnisse und dadurch, dass sich die Klientin mit den Hintergründen ihres Glaubenssatzes beschäftigt hat, wurde es ihr möglich, ihr Verhalten zu verändern.
Sie sagt mir: „Ich bin schon viel entspannter in größeren Gruppen und fühle mich sicherer mit mir selbst und auch mit den anderen. Ich habe nicht mehr das Gefühl, dass alle mich schräg finden.“
Ich finde, das ist ein großartiger Fortschritt 🚀 und denke, dass sie mit der Zeit noch viel selbstsicherer und gelassener werden wird.
Auch hier gilt: Übung macht die Meisterin!
🚀🚀🚀Wenn du dich auch mit deinen Glaubenssätzen beschäftigen möchtest und daran arbeiten möchtest, sie aufzulösen, freue ich mich total, wenn du dich bei mir meldest und wir gemeinsam eine Lösung finden: www.systemisches-coaching-trier.de
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